Living Wage - das Konzept des existzensichernden Lohns

Wir sind mit der Vision angetreten, das perfekte T-Shirt zu produzieren. Dabei gilt unser Augenmerk nicht nur der Passform, der Langlebigkeit und einem möglichst geringen Chemieeinsatz, sondern auch den an der Entstehung eines Shirts beteiligten Menschen.

unsere BaumwollbauernBetrachtet man die Wertschöpfungskette, so findet man die größten Ungerechtigkeiten im Entlohnungsmodell auf Ebene der Baumwollbauern und der Näherinnen und Näher. Dass die Baumwollbauern faire Preise für ihre Baumwolle bekommen, dafür sorgen die Mindestpreise die FAIRTRADE jährlich neu festlegt.
Auf Ebene der Näherei gibt es bis jetzt noch keine solche Instanz. In den Vereinbarungen zur Produktion von GOTS- und FAIRTRADE-zertifizierter Ware sind zwar Kriterien für Löhne festgelegt, diese orientieren sich aber an gesetzlichen Mindestlöhnen. Und diese sind oft zu niedrig angesetzt als dass sich davon ein Näher wirklich sein Leben und das seiner Familie leisten kann. Die niedrigen gesetzlichen Mindestlöhne sind politisch motiviert und sollen es den Fabrikbesitzern ermöglichen, für die großen Ketten und Brands zu fertigen, die ebenfalls die Bezahlung von Mindestlöhnen als Forderung haben.
Es ist also ganz einfach: einen (zu) niedrigen Mindestlohn festlegen und schon ist formal alles korrekt um die Arbeitenden auszubeuten.
Und sollte es einmal zu Protesten kommen, kann sich eine Bekleidungskette immer darauf berufen, dass sie keinen Einfluss auf die (Mindest)Löhne hat.
Das ist natürlich grober Unfug; noch wurde niemand dafür bestraft, mehr zu bezahlen, als mindestens gefordert. Deshalb haben wir es gewagt, einfach höhere Löhne auszubezahlen. Nämlich existenzsichernde Löhne.

Unserem Modell liegt die Definition eines Living Wage nach ILO-Maßgabe zugrunde. Für konkrete Werte ziehen wir Untersuchungen der FairWearFoundation für die Region heran, in der wir produzieren.
Und so definiert die ILO existenzsichernde Löhne:
„Wages and benefits paid for a standard working week shall meet at least legal or industry minimum standards and always be sufficient to meet basic needs of workers and their families and to provide some discretionary income.“ (ILO Conventions 26 and 131)

Entsprechend sollte ein Näher mit seinem in 48 Stunden Wochenarbeitszeit verdienten Einkommen sich und seine Familie ernähren können und noch Geld für Rücklagen übrig haben.

Living WageDie "Asia Floor Wage" - Kampagne gibt noch eine hilfreiche Definition, was "Familie" bedeutet und welche weiteren Annahmen zu treffen sind:

  • A worker needs to be able to support themselves and two other “consumption units” (1 Consumption unit = 1 adult or 2 children)
  • An adult requires 3,000 calories a day to be able to carry out their work.
  • In Asia food costs account for half a workers monthly outgoings.

 

Wir bezahlen also einen Lohn, der deutlich über dem gesetzlichen Mindestlohn liegt und einem Näher die Möglichkeit gibt, das Leben von sich und seiner Familie zu sichern.
Was bekommen wir dafür? Menschen, die eine exzeptionelle Qualität liefern, die mitdenken und sich mit Verbesserungsideen am Prozess beteiligen.
So gewinnen alle Beteiligten.

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